Was macht Asanas so wirkungsvoll?
Asanas sind ein wesentlicher Bestandteil der heutzutage weit verbreiteten Lehre des Yoga. Für diejenigen, die Yoga als ihren spirituellen Pfad praktizieren, sind die Asanas einer der grundlegenden Schritte, und für jeden, der sie praktiziert, sind sie ein wichtiges Werkzeug, um den Verstand zu beruhigen und schrittweise seiner selbst und seines inneren Universums bewusst zu werden. Die vielschichtigen und eindrucksvollen Wirkungen, die Asanas im physischen Körper bewirken, machten sie zum bekanntesten Vertreter der Yogalehre. Aus diesem Grund wurden sie zum bevorzugten Gegenstand von Studien und Forschung in unserem Bestreben nach einer natürlichen Lösung unserer alltäglichen menschlichen Probleme.
Aus einer höheren Perspektive betrachtet werden sie unterschätzt, da sie es ermöglichen, Samadhi (die ekstatische Erfahrung des Einsseins) zu erreichen und uns helfen, unser Höchstes Selbst zu offenbaren. Das „Geheimnis“ dieser beeindruckenden Wirkungen der Körperstellungen beruht auf dem Prinzip der Resonanz. Jede Körperstellung versetzt uns in Resonanz mit einer bestimmten göttlichen Energie, die für jeden genau die gleiche ist, unabhängig davon, wer praktiziert. Die korrekte Ausführung der Körperstellung in Verbindung mit einem perfekten mentalen Fokus versetzt uns in Einklang mit bestimmten, unendlichen und ewigen makrokosmischen Energien ( z.B. die Energie der Liebe oder des Mutes). Diese übertragen sich dann in unseren eigenen Mikrokosmos und laden so unser Wesen mit genau dieser universellen Energie auf. Auf diese Weise werden bestimmte, erhabene Aspekte unseres Wesens erweckt. Hierin liegt der Unterschied zwischen einer gymnastischen Körperstellung und einer Yogastellung – Asana – begründet. So verwunderlich es klingen mag, ist es letztendlich ein universaler energetischer Vorgang.
Die allgemeine Durchführung einer Asana
Für die beispielhafte Durchführung einer Asana mit maximalen Wirkungen auf allen Ebenen des Wesens werden folgende Schritte empfohlen.
Beginnen Sie immer mit einer Aufwärmphase, in der Sie Ihre körperlichen und energetischen Strukturen vorbereiten. Nach dieser allgemeinen Vorbereitung sollte jede Asana in der gleichen Weise ausgeführt werden.
- Begeben Sie sich schrittweise in die Asana, wobei Sie sich des Körpers bewusst werden und diesen die gesamte Zeit beherrschen.
- Bleiben sie solange statisch in der Stellung, wie es angenehm für Sie ist.
Während der Durchführung der Yogastellung sollten alle Muskeln, die nicht benutzt werden, so entspannt wie möglich bleiben. Nachdem eine stabile und entspannte Stellung erreicht wurde, sollte Ihre Aufmerksamkeit allmählich Ihren ganzen Körper erfassen. Machen Sie sich bewusst, dass der gesamte Körper mitsamt seiner energetischen Strukturen wie eine wahre „Antenne“ wirkt, die den Einklang mit den für die Asana spezifischen makrokosmischen Energien herstellt. Vertiefen sie Ihre Aufmerksamkeit vom physischen Körper in die energetischen Strukturen und die spezifischen inneren Zustände und Eigenschaften des Asana. Weiten Sie Ihre Aufmerksamkeit immer mehr aus, um verschiedene psycho-mentale Zustände und sogar archetypische und universelle Prinzipien wahrzunehmen. Die ausreichend lange und mit starkem inneren Fokus durchgeführte Asana führt zur allmählichen Erweckung der Seele oder gar zu Erfahrungen der reinen göttlichen Seligkeit (Ananda) und schlussendlich zur Offenbarung des Höchsten Selbst, Atman.
- Gehen Sie langsam aus der Asana, wobei Sie ständig die Aufmerksamkeit auf den Körper gerichtet halten, um diesen zu beherrschen.
- Schließen Sie mit einer Bewusstwerdung und Entspannung ab, in der Sie sich der Wirkungen auf allen Ebenen des Wesens so bewusst wie möglich werden. Achten sie insbesondere auf die charakteristischen Wirkungen der Asana (wie unten beschrieben) und bemerken Sie die Erweckung und Eingliederung dieser Wirkungen in Ihr Wesen.
Nach Abschluss einer Asana-Sitzung führen Sie die tiefe, yogische Entspannung (Shavasana) durch.